„Unsere ersten Messungen haben gezeigt: Es lohnt sich. Fürs Klima, für die Gäste – und für unsere Küchenprozesse.“
Lebensmittel retten, Klima schützen und gleichzeitig Abläufe in der Küche effizienter gestalten? Das Sport- und Erlebnisdorf Hinsbeck zeigt, wie es geht. Die Einrichtung, die jährlich rund 43.000 Übernachtungen und 280 Betten zählt, hat begonnen, ihren Küchenalltag mit Hilfe von Nassmüll-KPIs neu zu denken – und erzielt dabei messbare Umwelt- und Prozessgewinne.
Warum sich Hinsbeck für Nassmüll-KPIs und damit für Food Waste Management entschieden hat
„Oberstes Ziel muss es auch für uns sein, Ressourcen sinnvoll zu nutzen. Für mich gilt dabei ein klares Motto: Genießbare Lebensmittel gehören nicht in den Müll“, sagt Karsten Kaplan, Leitung des Sport- und Erlebnisdorfes Hinsbeck.
Dabei geht es ihm nicht nur um Zahlen, sondern um Haltung, gerade mit dem Blick auf eine Welt, in der Millionen Menschen hungern. Projekte wie Foodsharing haben den Impuls gegeben – heute misst und analysiert das Team den täglichen Lebensmittelabfall gezielt, um systematisch besser zu werden.
Vom Impuls zur Umsetzung: Wie die erste Lebensmittelabfall-Messung Prozesse sichtbar macht
Bereits nach den ersten beiden Messungen wurde deutlich:
- Wo entsteht vermeidbarer Abfall
- Welche Bereiche sind besonders betroffen
- Wo gibt es Überproduktionen
Diese Daten lieferten die Grundlage für gezielte Anpassungen – und steigerten so die Effizienz der Küchenprozesse spürbar. Trotz des zusätzlichen Aufwands in der Anfangsphase überwiegt der Nutzen bereits jetzt.
Konkrete Ergebnisse: Weniger CO₂, weniger Wasser, effizientere Küche
Die Zahlen sprechen für sich:
- CO₂-Ausstoß gesenkt von 1,2 auf 0,7 Tonnen – eine Reduktion um über 40 %
- Wasserverbrauch um 43 % reduziert
- Weniger Überproduktion – mehr Planungssicherheit in der Küche
Diese messbaren Fortschritte zeigen: Wer mit klaren Kennzahlen arbeitet, kann nicht nur Umweltziele erreichen, sondern auch die Abläufe im Küchenalltag verbessern – von der Warenbestellung bis zur Speisenausgabe.
Gäste und Mitarbeitende ziehen mit
„Die Resonanz unserer Gäste ist durchweg positiv“, berichtet Karsten Kaplan. Viele Schulklassen und Gruppen zeigen eine hohe Bereitschaft, sich aktiv einzubringen – etwa durch bewusstere Portionswahl. Auch das Küchenteam konnte durch die sichtbare Erfolgskurve der Nassmüll-Daten für das Projekt begeistert werden. Wo anfangs Skepsis herrschte, motivieren heute Fakten.
Der Weg zur nachhaltigen Küche: Zero Waste als Vision
Das Erlebnisdorf verfolgt eine klare Nachhaltigkeitsstrategie – mit Nassmüll-KPIs als Steuerungsinstrument. Die langfristigen Ziele:
- Zero Waste: Lebensmittelabfälle langfristig auf ein Minimum zu reduzieren
- Transparente Messung und Optimierung: Fortschritte systematisch erfassen und daraus lernen
- Regionale Kooperationen: Überschüsse weitergeben statt entsorgen
- Digitale Unterstützung: Tools für Planung, Lagerung und Analyse zur Vermeidung von Verlusten
Vorbildrolle mit Wirkung
„Wir sehen unsere Einrichtung als aktives Vorbild“, betont Karsten Kaplan. Der Ansatz zeigt, dass ökologische Verantwortung, wirtschaftlicher Nutzen und soziale Wirkung Hand in Hand gehen können. Durch den gezielten Einsatz von Nassmüll-KPIs schafft das Team Transparenz – intern wie extern – und macht den Nachhaltigkeitsgedanken mess- und nachvollziehbar.
Fazit: Wer misst, verbessert – und spart
Das Beispiel aus Hinsbeck zeigt: Mit Nassmüll-KPIs lassen sich Umweltziele erreichen, Mitarbeitende einbinden, Küchenprozesse verbessern und sogar Kosten senken.
„Unsere Gäste schätzen es. Unsere Zahlen bestätigen es. Und unser Team steht dahinter.“
Karsten Kaplan, Leitung des Sport- und Erlebnisdorfes Hinsbeck
