Deutschland trocknet aus
Unsere Böden leiden unter anhaltender Trockenheit, tiefgründige Bodenschichten zeigen bereits über Jahre hinweg Dürrestress. Die Folge: sinkende Ernteerträge, verschärfte Nutzungskonflikte und ein wachsender Druck auf landwirtschaftliche Betriebe.
Laut Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) herrscht in vielen Regionen „außergewöhnliche Dürre“. UFZ-Dürremonitor
Gleichzeitig sprechen wir über Klimaanpassung, Wassersparprogramme in Städten – aber kaum über den größten Hebel: unsere Ernährung.
Wasser steckt nicht nur im Glas – sondern auch auf dem Teller
Während viele beim Wasserverbrauch an Duschen, Autowaschen oder Trinkwasser denken, steckt der eigentliche Hebel ganz woanders: in unserer Ernährung.
- Für die Herstellung von 1 kg spanischer Gemüsepaprika werden im Durchschnitt 327 Liter Wasser benötigt.
- Walnusskerne aus den USA/Californien: 3299 Liter pro Kilogramm
- Zum Vergleich: Für 1 kg Kartoffeln werden in Deutschland nur etwa 16 Liter benötigt.
Quelle: Umweltddatenbank INL (2025)
Um den ökologisch relevanten Aspekt der Wasserknappheit im Wasserfußabdruck abzubilden, ist allerdings die Bilanzierungsmethodik entscheidend.
Methodik der Wasserbilanzierung – Blaues, grünes oder graues Wasser?
Im Rahmen der Wasserbilanzierung kann man drei Komponenten unterscheiden: sogenanntes blaues, grünes und graues Wasser.
- Blaues Wasser beschreibt aus Ökosystemen entnommenes Süßwasser (aus Oberflächengewässern oder Grundwasser), das zur Bewässerung auf Feldern, Tränkung der Tiere, Verarbeitung oder zum Kochen und zur Reinigung verwendet wird. Diese Ressource steht in direkter Konkurrenz zur öffentlichen Wasserversorgung, Industrie oder Ökosystemen.
- Grünes Wasser ist Regenwasser, das von Pflanzen während des Wachstumsprozesses aufgenommen wird bzw. von Feldern durch Sonneneinstrahlung wieder verdunstet. Es ist in erster Linie für den Regenfeldbau relevant. Sobald Regenwasser in Bächen, Kanälen, Flüssen gesammelt wird, gilt es als „blaues“ Wasser.
- Graues Wasser bezeichnet die Menge an Frischwasser, die notwendig ist, um Schadstoffe (z. B. aus Düngemitteln) so weit zu verdünnen, dass die gesetzlichen Umweltstandards eingehalten werden. Graues Wasser ist somit ein Indikator für die Toxizität bzw. Wasserqualität.
In der Diskussion um Wasserknappheit ist vor allem das blaue Wasser entscheidend. Nur dieser Anteil stammt aus Wasserquellen, die auch für andere Zwecke dringend benötigt werden – und deren Übernutzung zu akuter Trockenheit führen kann. Der grüne Anteil hingegen ist an natürliche Niederschläge gebunden und stellt keine direkte Konkurrenz um Süßwasser dar.
Der graue Anteil bildet zwar Umweltbelastungen ab, beeinflusst aber nicht unmittelbar die Verfügbarkeit von Wasser.
Daher konzentriert sich FOODPRiNT4U bei der Risikobewertung von Wasserknappheit bewusst auf den blauen Wasserfußabdruck. Nur dieser erlaubt eine belastbare Aussage darüber, wie kritisch der Wasserverbrauch eines Lebensmittels im jeweiligen Anbauland tatsächlich ist.
Quelle: Hoekstra AY et al. (2011). The Water Footprint Assessment Manual – Setting the Global Standard. Earthscan.
Diese Zahlen verdeutlichen: Was wir essen, entscheidet darüber, wie viel Wasser verbraucht wird.
Problematisch wird es dort, wo Lebensmittel ausgerechnet in wasserarmen Regionen angebaut werden – mit Süßwasser aus Brunnen, Stauseen oder Flüssen, die ohnehin schon überlastet sind. In diesen Fällen steigt die Konkurrenz zwischen Landwirtschaft, Industrie und Privathaushalten um sauberes Trinkwasser.
Werden mehr als 20% des zur Verfügung stehenden Trinkwassers im Land für Landwirtschaft verbraucht, gilt dies als kritisch (Deutschland 0,3%, Spanien: 17%, Türkei: 26%)
Quelle: FAO Aquastat.
FOODPRiNT4U – Der Wasserfußabdruck ist nur ein Teil unseres Bilanzierungsansatzes
- Klimawirkung (CO₂-Äquivalente)
- Wasserverbrauch (blau)
- Landnutzung und Biodiversitätsrisiko
- Gesamtumweltwirkung (inkl. knappheitsgewichtetem Wasserfußabdruck)
- Gesundheitlicher Mehrwert oder Risiko
Wir helfen Ihnen, den Wasserfußabdruck Ihrer Küche sichtbar zu machen
FOODPRiNT4U liefert die nötige Transparenz, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Sprechen Sie mit uns darüber, wie Sie den Wasserverbrauch Ihrer Speisen erfassen und gezielt senken können – ohne auf Genuss oder Vielfalt zu verzichten.
