Joel, du warst zuvor bei MEIKO für den Vertrieb von Speisereste-Anlagen in Großküchen zuständig. Was hat dich dazu bewogen, dich den Green Guides anzuschließen?
Während meiner Zeit bei MEIKO habe ich hautnah erlebt, wie wichtig nachhaltige Lösungen in Großküchen sind – besonders im Umgang mit Speiseresten. Ich war fasziniert davon, wie viel Potenzial in innovativer Technik steckt, um Ressourcen zu schonen und Prozesse effizienter zu gestalten. Dennoch habe ich gemerkt, dass Technik allein nicht reicht.
Es braucht Aufklärung, Motivation und vor allem Menschen, die bereit sind, ihr Verhalten zu ändern. Genau da setzen die Green Guides an und verbinden Wissen mit praktischer Umsetzung. Das hat mich begeistert. Ich wollte nicht nur Produkte vertreiben, sondern aktiv dabei helfen, den Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Gastronomie voranzutreiben. Deshalb war der Schritt zu den Green Guides für mich die logische Konsequenz.
Was fasziniert dich besonders an der Arbeit mit nachhaltigen Ernährungskonzepten und der Reduzierung von Lebensmittelverschwendung?
Mich fasziniert an nachhaltigen Ernährungskonzepten vor allem, wie viel Wirkung in scheinbar kleinen Veränderungen steckt. Wenn wir bewusster mit Lebensmitteln umgehen – sei es beim Einkauf, in der Lagerung oder in der Zubereitung, können wir das gesamte System fairer und gesünder gestalten.
Die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung ist dabei ein Hebel, der sofort spürbare Ergebnisse bringt: ökologisch, wirtschaftlich und sozial. Es motiviert mich, Menschen und Betriebe dabei zu begleiten, wieder mehr Wertschätzung für Lebensmittel zu entwickeln.
Welche Herausforderungen und/oder Trends siehst du aktuell in der Gemeinschaftsverpflegung, und wie können wir als Green Guides konkret helfen?
Die Gemeinschaftsverpflegung steht aktuell vor mehreren großen Herausforderungen: steigende Kosten für Lebensmittel und Energie, Personalmangel, wachsende Anforderungen an Nachhaltigkeit und gleichzeitig der Druck, wirtschaftlich und effizient zu arbeiten. Hinzu kommt ein Wandel im Essverhalten. Die Gäste erwarten mehr Auswahl, mehr Transparenz und mehr pflanzenbasierte, gesunde Optionen.
Ein wichtiger Trend ist deshalb die stärkere Ausrichtung auf klimafreundliche Speisepläne, die Reduktion von Lebensmittelabfällen und eine verbesserte Kommunikation mit den Tischgästen. Viele Küchenverantwortliche wollen etwas verändern, wissen aber nicht genau, wo sie anfangen sollen – oder es fehlt schlichtweg die Zeit, Konzepte zu entwickeln und umzusetzen.
Wo siehst du die Green Guides in fünf Jahren, und welche Rolle möchtest du in dieser Entwicklung spielen?
In fünf Jahren sehe ich die Green Guides als feste Größe in der Gemeinschaftsverpflegung und als Partner auf Augenhöhe für alle, die ihre Küche nachhaltiger, effizienter und zukunftsfähig gestalten wollen. Wir werden nicht nur in einzelnen Betrieben Veränderung bewirken, sondern ganze Regionen und Trägerstrukturen mit auf den Weg nehmen. Ich glaube fest daran, dass wir mit unserem praxisnahen Ansatz und unserer Begeisterung für gutes Essen und Ressourcenschutz noch viele Herzen und Köpfe erreichen werden.
Meine persönliche Rolle sehe ich dabei als Brückenbauer: Ich möchte Küchen-Teams, Träger, Planerund Entscheider miteinander verbinden und gemeinsam Lösungen entwickeln, die langfristig wirken. Mein Antrieb ist es, Veränderung leicht und praktikabel zu machen – mit viel Empathie, Erfahrung und dem Blick fürs Machbare. Wenn wir es schaffen, Nachhaltigkeit nicht als Zusatzaufgabe, sondern als Teil einer zukunftsfähigen Küchenidentität zu etablieren, dann haben wir richtig viel erreicht. Joels Motto ist „Erfolg beginnt mit Leidenschaft- und einem Lächeln“

